Projektstatus
abgeschlossen
Auftraggeber
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Direkt beteiligte Projektpartner
–
Projektinhalt
Die kommunale Wärmewende ist ein zentraler Bestandteil der Dekarbonisierungsstrategien Deutschlands. Mit dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) wurden 2023 bundeseinheitliche Vorgaben für kommunale Wärmepläne geschaffen. Die Umsetzung erfordert neben technischer Expertise auch eine tragfähige, gesellschaftlich gestützte Planung – vor allem durch die Einbindung von Bürger*innen und Stakeholdern. In der Kurzstudie wird ein integriertes Beteiligungsmodell entwickelt, das über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgeht und zeigt, wie eine ambitionierte, bürgerorientierte Öffentlichkeitsbeteiligung in der kommunalen Wärmeplanung konkret ausgestaltet werden kann. Die Studie verbindet theoretische Konzepte partizipativer Governance mit praktischen Erfahrungen in ausgewählten Kommunen. Sie basiert auf einer Literatur- und Fallanalyse. Im Mittelpunkt stehen Beteiligungserfahrungen aus den Städten Tübingen, Rostock, Koblenz, Bremen und Saerbeck. Dabei wurden sowohl formelle als auch informelle Beteiligungsformate untersucht, aufgearbeitet und auf ihre Übertragbarkeit hin bewertet.
Es wird gezeigt, dass die gesetzlichen Beteiligungsvorgaben des WPG hinter dem Potenzial einer wirksamen Öffentlichkeitsbeteiligung zurückbleiben. Bürger*innen werden im Gesetz lediglich als Teil der „Öffentlichkeit“ behandelt. Vorgaben und Hinweise zur Umsetzung ambitionierter, dialogischer Beteiligungsprozesse fehlen. Das vorgeschlagene Beteiligungsmodell integriert formelle und informelle Beteiligungsangebote, strukturiert Beteiligungsprozesse, nutzt verschiedene Formate und bettet den Beteiligungsprozess in ein übergeordnetes Transition Management ein, das Lernen, Reflexivität und institutionelle Verankerung ermöglicht. Die einzelnen Bausteine des Modells werden ausführlich und praxistauglich beschrieben. Darüber hinaus werden übergeordnete Handlungsempfehlungen für Kommunen, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft abgeleitet.
Ansprechpartner
Dr. Jan-Hendrik Kamlage
Dr. Thomas Ebben (Geschäftsführer)
Tel.: 0234 / 32 25308